In-Ear vs. On-Ear: Welche Kopfhörer eignen sich am besten für den Sport?

Eine medizinisch-gesundheitliche Perspektive auf die Vor- und Nachteile der beiden Kopfhörerarten

Kopfhörer sind heutzutage ein ständiger Wegbegleiter in sämtlichen Lebenssituationen. 

Vor allem beim Sport helfen sie, um sich von coolen Beats antreiben zu lassen und volle Power zu geben. 

Den richtigen Kopfhörer für die eigenen Ansprüche zu finden, ist aber gar nicht so einfach.

Die Auswahl auf dem Markt ist riesig! Worauf also achten?

Wir erleichtern dir die Entscheidung, indem wir die Vor- und Nachteile der besonders beliebten In-Ear und On-Ear Kopfhörer vorstellen.

Bei der Kaufentscheidung spielen vor allem der Klang, die Passform und der Style eine Rolle. Außerdem sollte der neu erworbene Kopfhörer nicht gesundheitsschädlich sein für das empfindliche Gehör. 

Wer weiß das besser als unser Experte: Der HNO-Arzt Florian Roßkopf stand uns Rede und Antwort.

Herr Roßkopf, worauf sollte ich aus medizinischer Sicht bei der Wahl meines Kopfhörers achten?

Die Kaufentscheidung „welcher Kopfhörer ist für mich der richtige“ ist aus medizinischer Sicht von vielen Faktoren abhängig. Dabei spielt die Anatomie des äußeren Ohrs eine entscheidende Rolle.

Hierzu gehören die Größe der Ohren, sowie Form und Stellung der Ohrmuscheln. Auch der Gehörgangseingang in seiner Form, Größe und individuellem Gehörgangsverlauf, sollte in die Kaufentscheidung mit einbezogen werden. 

On-Ear Kopfhörer liegen, wie der Name schon sagt, auf den Ohren auf. Gerade Menschen mit großen Ohrmuscheln, oder auch mit abstehenden Ohren, sind häufig nicht in der Lage, über eine längere Zeit On-Ear Kopfhörer ohne unangenehmen Druck oder gar Schmerzen an den Ohrmuscheln zu tragen.

In-Ear Kopfhörer werden in den äußeren Gehörgang eingebracht und dichten dabei den Gehörgang komplett ab.  Deren Halt entsteht durch Reibung und muss deswegen zum Teil mit Druck platziert werden, um nicht aus dem Ohr zu fallen. Für Personen mit kleinen bzw. engen Gehörgängen kann dies sehr schmerzhaft oder schlicht unmöglich sein.

In-Ear Kopfhörer: Die kleinen, unauffälligen Stöpsel

In-Ear Kopfhörer werden gerne zum Sport getragen, weil sie klein und leicht sind und einen guten Klang abgeben. 

Es gibt sowohl Modelle mit Kabel als auch Bluetooth-Varianten ganz ohne Kabel.

Sie werden direkt in den Gehörgang eingeführt und schirmen diesen ab vor Umweltgeräuschen.

Wirken In-Ear Kopfhörer im Ohr ähnlich wie Watte-Stäbchen?

Alles was von außen in den Gehörgang gesteckt wird,  kann, ähnlich wie ein Wattestäbchen, zu einer Störung der natürlichen Ohrreinigung und zur Ansammlung von Ohrenschmalz führen, also ja.

Einen Vorteil hat das dennoch:

Die Lautstärke muss dadurch meist nicht weit aufgedreht werden, damit der Klang deines Lieblingssongs – sogar mit Bässen – optimal zur Geltung kommt.

Du kannst dich also beispielsweise beim Spazierengehen, Joggen oder Radfahren voll in deiner Klangwelt verlieren ohne störende Hintergrundgeräusche und ohne dein Gehör durch zu lautes Musikhören zu schädigen. 

Und wenn du die In-Ear Kopfhörer nicht mehr brauchst, sind sie leicht zu verstauen und so klein, dass sie in jede Hosentasche passen.

Der Nachteil an In-Ear Kopfhörern ist allerdings, dass sie sehr nah am empfindlichen Trommelfell sitzen. 

Warum das ein Problem ist?

Das Trommelfell und somit dein Gehör kann vor allem durch langes (und lautes) Musikhören nachhaltig geschädigt werden.

Sind In-Ear Kopfhörer gesundheitsschädlich(er) als On-Ear Kopfhörer in Bezug auf Infektionen und Gehörschäden? 

Ich denke bei „gesundheitsschädlich“ müssen wir unterscheiden zwischen Verletzungen des äußeren Ohrs und des Innenohrs.

Wenn wir uns zunächst auf das äußere Ohr beschränken, sind In-Ear Kopfhörer sicherlich risikoträchtiger als On-Ears. Gerade bei „Vielhörern“ ist die Selbstreinigung des Ohres durch die mechanische Verlegung des Gehörgangs, ähnlich wie bei Hörgeräteträgern, gestört und es kann zu verstärkter Ohrenschmalzpfropf-Bildung kommen. Bei unzureichender Gehörgangshygiene kann dies zu verstopften Gehörgängen bis hin zu Gehörgangsentzündungen führen. Auch ein nicht gut sitzendes Ohrpassstück kann Druckstellen verursachen und Schmerzen verursachen. Dies sehe ich in meiner Praxis zum Glück sehr selten, ist mir allerdings bei On-Ears noch nie begegnet.

Für stundenlange Radausfahrten oder den langen Lauf sind In-Ears also eher nicht zu empfehlen.

Teilweise werden In-Ears auch als Fremdkörper im Ohr wahrgenommen, was sich auf Dauer unangenehm und störend anfühlen könnte. 

Schön, du befindest dich dann in deiner eigenen Klangwelt. Aber ist das im Straßenverkehr sinnvoll?

Unser Tipp: Am besten nimmst du zumindest einen Kopfhörer raus, wenn du über die Straße gehst oder anderweitig aktiv am Straßenverkehr teilnimmst. 

Aber fragen wir auch hier nochmal bei unserem Experten nach.

Hat der Anwendungszweck und die Einsatzdauer der In-Ear Kopfhörer einen Einfluss auf mögliche gesundheitliche Schäden? 

Aus medizinischer Sicht gibt es keine Einschränkung bzgl. Anwendungszweck und Einsatzdauer. Sicherlich sind In-Ears auf Reisen oder beim Pendeln zur Arbeit für viele sehr praktisch, da sie klein sind und schnell in der Hosentasche verstaut werden können und nicht viel Platz in einem extra Case beanspruchen. Allerdings, wie schon erwähnt, für die natürliche Gehörgangsreinigung nicht ganz ideal. Gerade im Berufsverkehr mit Fahrrad, E-Roller oder zu Fuß ist es elementar wichtig, seine Umgebungsgeräusche im Straßenverkehr entsprechend hören zu können. Dies ist bei On-Ears deutlich besser möglich als bei In-Ears, die den Gehörgang vollständig abdichten. Gleiches gilt auch für sportliche Aktivitäten draußen.

Dann wollen wir uns im nächsten Schritt mal die On-Ear Kopfhörer genauer ansehen.

On-Ear Kopfhörer: Die stylischen Hingucker mit natürlichem Hörgefühl

Die On-Ear Kopfhörer sind zum Sport bestens geeignet. 

Sie liegen im Gegensatz zu den In-Ear Kopfhörern bequem auf den Ohren auf und werden nicht in den Gehörgang eingeführt. 

Das sorgt für einen hohen Tragekomfort, denn die Kopfhörer werden nicht als Fremdkörper im Ohr wahrgenommen. 

Außerdem bietet das Aufliegen der Kopfhörer ein räumlicheres und natürlicheres Hörgefühl. 

Sie lassen Außengeräusche zu und sind dadurch sicherer für die Verwendung im Straßenverkehr. 

Da sie weiter weg vom Trommelfell auf den Ohren aufliegen schädigen sie nicht potenziell mit zu lauten Geräuschen das empfindliche Trommelfell.

Allerdings muss die Lautstärke etwas weiter aufgedreht werden, um ein optimales Klangerlebnis zu ermöglichen.

Wie laut kann ich 10min, 1h oder 3h Musik hören, ohne gesundheitliche Schäden davonzutragen? 

Als Hals-Nasen-Ohrenarzt muss ich jedem abraten sehr laute Musik, auch nur über einen kurzen Zeitraum, zu hören. Allerdings, wie heißt es so schön: „ Die Dosis macht das Gift“. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Lautstärken ab 85dB (Dezibel) zu Haarzellschäden im Innenohr führen. 

Nur um ein Gefühl für „Lautstärke“ zu bekommen, hier ein paar Beispiele: Wenn wir flüstern, sprechen wir mit ca. 30dB. Eine Unterhaltung führen wir bei einer Lautstärke von ca. 60dB, Straßenlärm in der Stadt können Werte von bis zu 85dB erreichen. In der Disco herrschen Pegel von 100-110dB, Rockkonzerte zum Teil auch bis 120dB. Die Schmerzgrenze liegt bei uns Menschen bei 120-130dB. Ein startender Düsenjet mit Lautstärken bis 140dB, gemessen bei 25m Abstand, ist für unser Gehör ohne Gehörschutz lärmschädigend. Das bedeutet, wenn man Musik hört mit 85dB über 10min - oder auch mal für 3 Stunden - wird dies zu keinem bleibendem Haarzellschaden in unserem Innenohr führen. 

Auch ein Discobesuch bei 100dB Lautstärke wird keinen dauerhaften Schaden hinterlassen. Allerdings kennt jeder das Taubheitsgefühl, zum Teil auch mit hohem „Ohrpfeifen“, in den ersten Minuten nach Verlassen der Disco oder des Konzerts. Dies sind Warnzeichen unserer Ohren, die sich durch Anspannung von feinen kleinen Muskeln im Mittelohr versuchen, vor der extremen Lautstärke selbst zu schützen.  

Klingt logisch.

Und auffallen kannst du mit den On-Ear Kopfhörern auch ohne laut posaunende Musik.

Je nach deinem persönlichen Style kannst du die Kopfhörer nämlich in Farbe und Ausführung an deine Kleidung anpassen. 

Es gibt sogar personalisierte Versionen beispielsweise mit Logos oder Filmmotiven.

Ein Achtung für Brillen- und Ohrringträger haben wir allerdings noch:

Pass auf, dass du diese beim Ablegen der Kopfhörer nicht aus Versehen herunterreißt.

Kann man hinsichtlich der Entwicklung etwas sagen?
Gibt es heutzutage mehr gesundheitliche Schäden durch Kopfhörer als beispielsweise vor 10 Jahren?
Oder hat sich die Technik verbessert und geht evtl. mehr Entwickler auf die medizinischen Aspekte ein?

Seitdem im Arbeitsrecht das Vorhalten und Tragen eines Gehörschutzes ab einer Lautstärke von 80dB oder lauter verpflichtend eingeführt wurde, haben sich die lärmbedingten Innenohrschädigungen deutlich reduziert. Es hat sich gesellschaftlich ein anderes Körperbewusstsein entwickelt. Wir gehen sensibler und bewusster mit unserer Gesundheit um. Das spiegelt sich auch bei uns in der Praxis wieder. 

Die junge Partygeneration, die gern in Discos, Clubs oder auf Konzerten laut Musik hört, lässt sich mittlerweile vielfach individuellen Gehörschutz anpassen, um ihr Ohr vor Lärmschäden zu schützen. Da gehörte ich damals zu meiner Partyzeit noch zu einer Rarität und war einer von ganz wenigen mit individuellem Gehörschutz.

Die Technik in der Musik-Branche, gerade auch im Kopfhörerbereich, hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Gesundheitsbewusstsein und medizinische Aspekte sind mittlerweile enger Bestandteil der Kopfhörerentwicklung geworden, aber das muss ich euch ja nicht erzählen.

Fazit: On-Ear Kopfhörer sind die bessere Wahl für den Sport.

Wenn du kleine und leichte Kopfhörer suchst, die dich von der Außenwelt abschirmen und vollständig in dein Klangerlebnis eintauchen lassen, dann greif zu den In-Ears.

Suchst du aber eher nach bequemen Kopfhörern, die ein natürliches Hörgefühl bieten und weniger Risiken für Gesundheitsschäden an den Ohren aufweisen, solltet du dich für die On-Ear Kopfhörer entscheiden.

Auch hier interessiert und aber selbstverständlich die Meinung des Experten.

Welche Kopfhörer eignen sich am besten für den Sport und welche Kopfhörerart sind Ihre persönliche Empfehlung?

Beim Sport ist, da sind wir uns glaube alle einig, die selbst Sport treiben, die Bewegungsfreiheit am wichtigsten. Somit sind Bluetooth-Kopfhörer sicherlich die erste Wahl. 

In-Ears können sich bei Erschütterungen leicht lockern oder ganz herausfallen. Schweiß ist häufig auch ein nicht zu unterschätzendes Problem. Gesundheitsschädlich für die Ohren ist unser eigener Schweiß sicher nicht, wie schon erwähnt, kann dies bei mangelnder Ohrhygiene aber auch zu Ohrreizungen oder Entzündungen führen. 

Bei On-Ears kann dies in der Regel nicht passieren. Sie halten selbst bei Bergläufen oder beim Mountainbike downhill perfekt auf dem Ohr, es gibt keinen Schweißrückstau in den Gehörgang und - was ich persönlich am allerwichtigsten finde - die Umgebungsgeräusche können im Vergleich zu den In-Ears weiterhin gehört werden. Somit für mich eine klare Entscheidung für On-Ears. Earebel hat all dies perfekt umgesetzt.

Worauf unsere Wahl fällt, kannst du dir vermutlich denken. Daher an dieser Stelle nochmals etwas Werbung in eigener Sache:

Unsere Empfehlung: Earebel – Das bequemste Bluetooth Kopfhörer-System für den Sport

Mit seinem Bluetooth®-System bietet Earebel® eine völlig neue Art Kopfhörer zu tragen.

Mütze auf, Musik ab und los! 

Earebel Running

Outdoorfans wissen: Laufen, Skifahren, Biken oder Wandern macht mit dem richtigen Soundtrack noch mehr Spaß und kann zusätzliche Motivation erzeugen. 

Die Bluetooth-Kopfhörer lassen sich in Earebel Mützen und Stirnbändern integrieren sowie bei Bedarf herausnehmen und austauschen. Earebel setzt dabei auf höchsten Tragekomfort ohne Verrutschen oder unangenehmen Druck auf oder in den Ohren. 

Dazu kommt ein unverfälschtes, radikales Klangerlebnis ohne Kompromisse – „Radical Sound Comfort“ eben.  In unserem Onlineshop wirst du sicher ein passendes Modell finden. Viel Spass!